Victorinox Spartan Hardwood

Anscheinend hat sich bei Victorinox die Ansicht durchgesetzt, dass Holzschalen nicht nur limitierten Sondereditionen wie z.B. den Jahresmessern aus 2011 & 2012 gut stehen, sondern auch ein „gewöhnliches“ Schweizer Messer optisch enorm aufwerten. Genau meine Rede!

Ich möchte Euch nun ein Messer vorstellen, welches mir ein Bekannter aus den Staaten mitgebracht hat:
(English description below.)

Das Spartan Hardwood (Modellnummer: 56603)

Anfangs ist es etwas gewöhnungsbedürftig, dass das Messer im schnöden Blister statt in der gewohnten Verpackung daherkommt. Es erinnert mich irgendwie an ein Billigmesser aus dem Baumarkt oder vom Grabbeltisch…

Aber schon nach dem Auspacken ist dieser Eindruck schnell verflogen und das Messer präsentiert sich optisch äußerst gefällig:

Die Maserung des Holzes ist ausdrucksstark aber nicht aufdringlich und das Holz schimmert in einem warmen Braun. Da Victorinox auf der Homepage und der Produktbeschreibung jedoch lediglich von „hardwood“ spricht, kann ich leider nicht sagen, um welche Holzart es sich im Speziellen handelt. Eine diesbezügliche Anfrage an Victorinox blieb leider unbeantwortet.*

Wirklich schön gelungen sind auch die kleinen Details, wie z.B. das gelaserte (?) Victorinox-Logo in den Holzgriffschalen oder die eingearbeiteten Öffnungen für Pinzette und Zahnstocher.

Gerade die Öffnungen für Pinzette und Zahnstocher passend in die Holzschalen zu integrieren und diese dann auf das Messer zu kleben war bestimmt nicht einfach. Ich habe mir diese Fummelei bislang erspart, weil ich mir über diesen Arbeitsgang noch nicht sicher war.  Denn wenn man Pinzette und Zahnstocher einarbeitet, muß man sich Gedanken machen, wie man die Griffschalen sicher und spaltenfrei auf das Messer bringt. Victorinox wird sich wohl für punktuelle Klebestellen entscheiden haben, während ich die Schalen bislang flächig verleime (vgl. Schritt 9 meines Tutorials).

Im Detail offenbart die von Victorinox gewählte Befestigung dann auch Ihre Schwächen: leider deutlich sichtbare Spalten zwischen Schalen und Platinen auf beiden Seiten.

Der haptische Eindruck der Griffschalen ist gut. Die o.g. Spalten stören die Handlage überhaupt nicht. Für meinen Geschmack dürften die Schalen allerdings etwas glatter sein. Soweit ich das beurteilen kann wurden die Holzschalen zwar glatt geschliffen aber es fand keine merkbare Öberflächenbehandlung statt. Eventuell würde eine Politur mit Öl oder Wachs helfen, das Griffgefühl etwas gefälliger zu gestalten. Dies würde zudem das Holz unempfindlicher gegen Umwelteinflüsse (vor allem Feuchtigkeit) machen und den Farbton des Holzes noch zusätzlich pushen.

Fazit:

Wer auf gefällige Holzbeschalung steht und zusätzlich Zahnstocher und Pinzette an seinem Schweizer Taschenmesser nicht missen möchte, für den ist das Spartan Hardwood genau die richtige Wahl!

Denn trotz der Spalten an den Griffschalen ist es ein tolles Messer, welches sich durch seine Holzbeschalung von seinen „gewöhnlichen Brüdern“ abhebt. Wer dann noch ein wenig selbst Hand anlegt und den Schalen einen zusätzlichen Schliff (z.B. auf dem 1600er Schleifvlies) und eine abschließende Oberflächenbehandlung angedeihen läßt hat wirklich ein Messer, welches sich von meinen Custom-Modifikationen kaum unterscheidet.

Schade ist allerdings, dass die im Jahre 2011 aufgelegte „Hardwood“-Serie nur in den Vereingten Staaten vertrieben wird.

 

*Update:
Der Victorinox-Kundenservice hat doch noch geantwortet. Die Schalen bestehen aus aufrikanischem Bubinga, welches FSC-zertifiziert ist.

 

English Description:

Obviously also Victorinox gets the point that wooden scales are not for limited Damascus knives (like the 2011 & 2012 series) only but also embellish common Victorinox knives. Exactly my thoughts!

I would like to introduce you a SAK which a mate brought me from the United States.

The Spartan Hardwood (model number: 56603)

The Knife comes along in a blister. That is quite unusual for a Victorinox and looks cheap, like the knives from hardware stores or bargain table.
But after unboxing this first impression goes away and the knife presents itsself very good.

The wood grain is quite expressive but unobtrusive and shines in a warm brown. I cannot define which wood is used in detail due Victorinox just calls it „hardwood“ (as you can see it on the homepage). I sent a question to Victorinox to clear which wood was used but recieved no answer.*

I like the little details like the laser engraved (?) Victorinox shield or the holes for tweezer and toothpick.

Integrating the holes for toothpick and tweezer into the scales and gluing them on the knife was not easy as I suppose. I spared it because I was not secure about this working step. Because when you choose to integrate the holes you must also know how to fix the scales properly onto the liners without gaps. As I suppose Victorinox decided to use spotty glueing while I prefer to glue areal (see step 9 of my tutorial).

Looking at the details the choice of Victorinox proofs foibles: there are clearly visible gaps between liners and scales on both sides.

Haptically the scales are made well. The mentioned scales do not diminish grip. But for my taste I would prefer the scales a little bit smoother. I as I can see the scales were sanded but they don’t seem to be oiled. A polish and oiling would surely improve the grip-feeling. Additionally it would make the wood more resistant to wet circumstances and push the wood-colour.

Conclusion:
If you like to have toothpick and tweezer with your wooden scales the Victorinox Hardwood is the best choice for you.
Besides the mentioned gaps it is a good knife which sets itself apart from the common SAK by its scales. If you do a polish and oiling to the scales by yourself you get a knife which does not differ from my handmade customs.

It’s just a pitty that the hardwood-series (which was started in 2011) is only available in the U.S.

* Update:

Victorinox customer service finally answered: The wood is african Bubinga and is FSC-certified.

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